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12.02.2009 10:52 Tiergeschichte Diesen Beitrag einem Moderator melden Zum Anfang der Seite springen Zum Ende der Seite springen
hakenhero
unregistriert
Ich habe letztens eine total traurige Geschichte gefunden.
Wie findet Ihr sie?


Wie konntest Du nur?"

Als ich noch ein Welpe war, unterhielt ich Dich mit meinen Posen und brachte Dich zum Lachen. Du nanntest mich Dein Kind, und trotz deiner Anzahl durchgekauter Schuhe und so manchem abgeschlachteten Sofakissen wurde ich Dein bester Freund. Immer, wenn ich b?se war, erhobst Du Deinen Zeigefinger und fragtest mich "Wie konntest Du nur?" -aber dann gabst Du nach und drehtest mich auf den R?cken, um mir den Bauch zu kraulen.

Mit meiner Stubenreinheit dauerte es ein bisschen l?nger als erwartet, denn Du warst furchtbar besch?ftigt, aber zusammen bekamen wir das in den Griff. Ich erinnere mich an jene N?chte, in denen ich mich im Bett an Dich kuschelte und Du mir Deine Geheimnisse und Tr?ume anvertrautest, und ich glaubte, das Leben k?nnte sch?ner nicht sein.

Gemeinsam machten wir lange Spazierg?nge im Park, drehten Runden mit dem Auto, holten uns Eis (ich bekam immer nur die Waffel, denn "Eiskrem ist schlecht f?r Hunde", sagtest Du), und ich d?ste stundenlang in der Sonne, w?hrend ich auf Deine abendliche R?ckkehr wartete.

Allm?hlich fingst Du an, mehr Zeit mit Arbeit und Deiner Karriere zu verbringen und auch damit, Dir einen menschlichen Gef?hrten zu suchen.

Ich wartete geduldig auf Dich, tr?stete Dich ?ber Liebeskummer und Entt?uschungen hinweg, tadelte Dich niemals wegen schlechter Entscheidungen und ?berschlug mich vor Freude, wenn Du heimkamst und als Du Dich verliebtest.

Sie, jetzt Deine Frau, ist kein "Hundemensch"- trotzdem hie? ich sie in unserem Heim willkommen, versuchte ihr meine Zuneigung zu zeigen und gehorchte ihr. Ich war gl?cklich weil Du gl?cklich warst.

Dann kamen die Menschenbabies, und ich teilte Deine Aufregung dar?ber. Ich war fasziniert von ihrer rosa Haut und ihrem Geruch und wollte sie genauso bemuttern.

Nur dass Du und Deine Frau Angst hattet, ich k?nnte ihnen wehtun, und so verbrachte ich die meiste Zeit verbannt in einem anderen Zimmer oder in meiner H?tte.

Oh, wie sehr wollte auch ich sie lieben, aber ich wurde zu einem "Gefangenen der Liebe".

Als sie aber gr??er waren, wurde ich ihr Freund. Sie krallten sich in meinem Fell fest, zogen sich daran hoch auf wackligen Beinchen, pieksten ihre Finger in meine Augen, inspizierten meine Ohren und gaben mir K?sse auf die Nase. Ich liebte alles an ihnen und ihre Ber?hrung denn Deine Ber?hrung war jetzt so selten geworden - und ich h?tte sie mit meinem Leben verteidigt, wenn es n?tig gewesen w?re. Ich kroch heimlich in ihre Betten, h?rte ihren Sorgen und Tr?umen zu, und gemeinsam warteten wir auf das Ger?usch Deines Wagens in der Auffahrt.

Es gab einmal eine Zeit, da zogst Du auf die Frage, ob Du einen Hund h?ttest, ein Foto von mir aus der Brieftasche und erz?hltest Geschichten ?ber mich. In den letzten Jahren hast Du nur noch mit "Ja" geantwortet und das Thema gewechselt. Ich hatte mich von "Deinem Hund" in "nur einen Hund" verwandelt, und jede Ausgabe f?r mich wurde Dir ein Dorn im Auge.

Jetzt hast Du eine neue Berufsm?glichkeit in einer anderen Stadt, und Du und sie werdet in eine Wohnung ziehen, in der Haustiere nicht gestattet sind. Du hast die richtige Wahl f?r "Deine" Familie getroffen, aber es gab einmal eine Zeit, da war ich Deine einzige Familie.

Ich freute mich ?ber die Autofahrt, bis wir am Tierheim ankamen. Es roch nach Hunden und Katzen, nach Angst, nach Hoffnungslosigkeit. Du f?lltest die Formulare aus und sagtest "Ich wei?, Sie werden ein gutes Zuhause f?r sie finden". Mit einem Achselzucken warfen sie Dir einen gequ?lten Blick zu. Sie wissen, was ein Hund oder eine eine Katze in "mittleren" Jahren erwartet auch mit "Stammbaum".

Du musstest Deinem Sohn jeden Finger einzeln vom Halsband l?sen, als er schrie "Nein, Papa! Sie d?rfen mir meinen Hund nicht wegnehmen!" Und ich machte mir Sorgen um ihn und um die Lektionen, die Du ihm gerade beigebracht hattest: ?ber Freundschaft und Loyalit?t, ?ber Liebe und Verantwortung, und ?ber Respekt vor allem Leben.

Zum Abschied hast Du mir den Kopf get?tschelt, meine Augen vermieden und h?flich auf das Halsband und die Leine verzichtet. Du hattest einen Termin einzuhalten, und nun habe ich auch einen.

Nachdem Du fort warst, sagten die beiden netten Damen, Du h?ttest wahrscheinlich schon seit Monaten von dem bevorstehendem Umzug gewusst und nichts unternommen, um ein gutes Zuhause f?r mich zu finden. Sie sch?ttelten den Kopf und fragten "Wie konntest Du nur?"

Sie k?mmern sich um uns hier im Tierheim so gut es eben geht. Nat?rlich werden wir gef?ttert, aber ich habe meinen Appetit schon vor Tagen verloren.

Anfangs rannte ich immer vor ans Gitter, sobald jemand an meinen K?fig kam, in der Hoffnung, das seist Du - dass Du Deine Meinung ge?ndert h?ttest - dass all dies nur ein schlimmer Traum gewesen sei... oder ich hoffte, dass es zumindest jemand w?re, der Interesse an mir h?tte und mich retten k?nnte.

Als ich einsah, das ich nichts aufzubieten gegen das vergn?gte Um-Aufmerksamkeit-Heischen unbeschwerter Welpen, ahnungslos gegen?ber ihrem eigenen Schicksal, zog ich mich in eine ferne Ecke zur?ck und wartete.

Ich h?rte ihre Schritte als sie am Ende des Tages kam, um mich zu holen und trottete hinter ihr her den Gang entlang zu einem abgelegenen Raum.

Ein angenehm ruhiger Raum. Sie hob mich auf den Tisch und kraulte meine Ohren und sagte mir, es sei alles in Ordnung. Mein Herz pochte vor Aufregung, was jetzt wohl geschehen w?rde, aber da war auch ein Gef?hl der Erleichterung. F?r den Gefangenen der Liebe war die Zeit abgelaufen.

Meiner Natur gem?ss war ich aber eher um sie besorgt. Ihre Aufgabe lastet schwer auf ihr, und das f?hlte ich, genauso wie ich jede Deiner Stimmungen erf?hlen konnte.

Behutsam legte sie den Stauschlauch an meiner Vorderpfote an, w?hrend eine Tr?ne ?ber ihre Wange floss. Ich leckte ihre Hand, um sie zu tr?sten, genauso wie ich Dich vor vielen Jahren getr?stet hatte.

Mit ge?btem Griff f?hrte sie die Nadel in meine Vene ein. Als ich den Einstich f?hlte und sp?rte, wie die k?hle Fl?ssigkeit durch meinen K?rper lief, wurde ich schl?frig und legte mich hin, blickte in ihre g?tigen Augen und fl?sterte "Wie konntest Du nur?"

Vielleicht verstand sie die Hundesprache und sagte deshalb "Es tut mir ja so Leid". Sie umarmte mich und beeilte sich mir zu erkl?ren, es sei ihre Aufgabe daf?r zu sorgen, dass ich bald an einem besseren Ort w?re, wo ich weder ignoriert noch missbraucht noch ausgesetzt werden k?nnte oder auf mich allein gestellt w?re - einem Ort der Liebe und des Lichts, vollkommen anders als dieser irdische Ort.

Und mit meiner letzten Kraft versuchte ich ihr mit einem Klopfen meines Schwanzes zu verstehen zu geben, dass mein "Wie konntest Du nur?" nicht ihr gegolten hatte.

Du warst es, mein geliebtes Herrchen, an den ich dachte. Ich werde f?r immer an Dich denken und auf Dich warten. M?ge Dir ein jeder in Deinem Leben so viel Loyalit?t zeigen.....!!!!!!

Jim Willis 2001

(?bersetzt aus dem Amerikanischen von Elvira R?sch & Nicole Valentin-Willis)
 

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